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Wie man den TMS auch als Nervenbündel meistern kann
Erfahrungsbericht von Vivien
Die Vorbereitung
„Eine gute Vorbereitung ist alles!“ Das bekam ich häufig zu hören, wenn ich mich mit Freunden und Verwandten über die bevorstehende große Hürde, den TMS, unterhalten habe. Aber wie soll man sich vorbereiten auf einen Test, der so ganz anders als das Abitur aufgebaut ist? Ich habe mich natürlich sofort in die Tiefen des Internets gestürzt und Empfehlungen gelesen. Dabei sind mir natürlich gleich ein paar Bücher ins Auge gesprungen, die ich Anfang November prompt bestellte. Ein paar Tage später lagen sie schon auf meinem Schreibtisch, doch der Elan, sie augenblicklich auszupacken und zu wälzen blieb erst einmal aus. Allmählich begann ich, den Leitfaden (Lösungsstrategien und erste Übungen für die einzelnen Untertests) mal genauer unter die Lupe zu nehmen und was ich dort las, entfachte nicht gerade Begeisterung. Regelmäßige, strukturierte und vor allem rechtzeitige Vorbereitung wurde dort wärmstens empfohlen. Zudem konnte ich dann doch nicht die Finger von dem ein oder anderen Untertest lassen und versuchte, sie einfach mal so zu lösen. Ohne die nötigen Methoden scheiterte ich kläglich, was meine Motivation abermals hemmte. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich noch im Krankenhaus im Schichtdienst, was mir als Ausrede sehr gelegen kam, um das eigentliche Lernen noch etwas zu verschieben. Allerdings lernte ich in der Zwischenzeit TMS-Absolventen kennen, die mich in meiner Herangehensweise nicht gerade bestätigten. Manche von ihnen hatten schon 6 Monate vor dem Test zu lernen begonnen. Das verunsicherte mich zugegebenermaßen, doch nicht so sehr, dass ich meine „Strategie“ geändert hätte.
Widerwillig begann das Lernen
Mitte Februar endete meine Arbeit im Krankenhaus und meine Eltern drängten mich mehr und mehr, nun doch endlich mit dem Lernen zu beginnen. Widerwillig klemmte ich mich hinter den Schreibtisch und begann mit dem medizinisch naturwissenschaftlichen Grundverständnis, das interessierte mich wenigstens. Doch ich ließ mich ziemlich schnell entmutigen, wenn meine Ergebnisse nicht so waren, wie ich sie gern gehabt hätte und das war anfangs bei fast allen Untertests der Fall. Die anfängliche Zuversicht, die ich noch verspürte, als ich die Bücher bestellt hatte, wich der Resignation: „Das wird ja sowieso nichts. Die Tests sind viel zu schwer und zu fies und egal wie viel ich übe, ich bin einfach nicht gut genug!“ Diese Einstellung änderte sich auch während des gesamten Lernprozesses (jeden Tag ca. zwei Stunden Tests üben) nicht wirklich, weshalb meine Eltern kurzfristig Mitte April eine Testsimulation buchten. So richtig überzeugt war ich nicht, doch mittlerweile war ich verunsichert genug (hätte ich vielleicht doch früher anfangen sollen???), es einfach zu versuchen.
Der Erfolgsmoment
Die Simulation Ende April war dann doch etwas ganz anderes als das Lernen zu Hause, ich fühlte mich viel mehr unter Druck gesetzt, außerdem gestaltete es sich als sehr anstrengend, so lange voll fokussiert zu bleiben. Die neben mir blätterte ständig weiter, während ich noch auf der ersten Seite festhing und in der Pause behauptete einer, schon besonders lange und effizient gelernt zu haben. Als ich die Simulation beendet hatte, war ich ziemlich deprimiert, sicher, dass ich völlig versagt hatte. Am nächsten Tag bei der Besprechung folgte dann die große Überraschung: Ich hatte über 90% erreicht! Das motivierte mich ungemein und die letzten anderthalb Wochen Lernen machten mit diesem Rückenwind beinahe Spaß. Drei Tage vor dem großen Tag legte ich die Bücher beiseite und versuchte so gut es ging, mich abzulenken. Denn die Aufregung wuchs unaufhörlich und nur weil die Simulation gut gelaufen war, musste ja nicht auch zwangsweise der Test ein Erfolg werden.
Der Testtag
Ich war ein richtiges Nervenbündel, als ich am 5.Mai nach der Identifikation den Testraum in Frankfurt Nied betrat. Die Aufregung legte sich auch nicht, während ich auf meinem Platz (extra ganz außen) saß und wartete, bis die Einweisung begann. Die dauerte dann noch recht lange und ging sehr förmlich vonstatten. Es wurden lang und breit alle Vergehen aufgezählt, die zum Ausschluss des TMS führen und wie man sich sonst zu verhalten hat. Meine Anspannung stieg, aber als ich mich umsah, fiel mir auf, dass es den meisten anderen genau so ging wie mir. Das beruhigte mich und vor allem: ganz ohne Adrenalin würde der Test ganz sicher auch nichts werden!
Als es dann endlich losging, versank ich mit meinen Gedanken so in den Aufgaben, dass die Aufregung nachließ. Natürlich waren einige Aufgaben dabei, die mich verunsicherten, aber ich konzentrierte mich auf das, was ich verstand und außerdem war es mir bei der Simulation ja auch nicht anders ergangen. In der Pause konnte ich dann kurz Luft holen, meine Blase entleeren und etwas Essen zu mir nehmen. Kontakt mit anderen Teilnehmern versuchte ich so gut es ging zu vermeiden. Die Stunde verging schnell und schon saß ich wieder an meinem Platz voller Erwartung auf den zweiten Teil.
Der begann dann leider eher unerfreulich, da die Figuren zum Einprägen wirklich verblüffende Ähnlichkeit mit Volleybällen aufwiesen (ich dachte immer das wäre eine Übertreibung, um den Prüflingen Angst einzujagen…). Ich hatte große Schwierigkeiten mit dem Einprägen, obwohl das beim Lernen immer gut geklappt hatte. Das warf mich etwas aus der Bahn und mir wurde prompt übel. Ich konnte hier schließlich nicht versagen! Doch ich ermahnte mich zur Ruhe und zum Glück fiel mir das anschließende Fakten Lernen vergleichsweise leicht, sodass ich mich etwas entspannen konnte. Wirklich gefordert wird das Durchhaltevermögen beim letzten Untertest, und obwohl die Konzentration längst flöten gegangen ist, muss man sich noch einmal zusammenreißen und beißen (anders lässt sich dieser Zustand völliger Erschöpfung nicht beschreiben). Ich schaute in der letzten halben Stunde unzählige Male auf meine selbst mitgebrachte Uhr, nicht um mir die restliche Zeit noch einzuteilen, sondern weil ich das Ende herbeisehnte! Als es dann endlich geschafft war, war die Erleichterung im Saal spürbar.
Egal, wie die Ergebnisse sein werden, wir haben den TMS gemeistert!!!!
Fazit
Wie ihr wahrscheinlich schon festgestellt habt, lasse ich mich schnell verunsichern und da möchte man doch meinen, dass der TMS eine riiiiesige, unüberwindbare Hürde für mich darstellen müsste (schließlich ist es die Absicht der Testhersteller einen unter Druck zu setzen und aus dem Konzept zu bringen). Doch das war er nicht. Obwohl mich während meiner Lernphasen immer wieder Zweifel plagten, habe ich den TMS mit 95% bestanden. Also lasst euch nicht verrückt machen, es ist ganz normal, wenn man mal die Nerven verliert, die Bücher allesamt an die Wand pfeffern könnte, weil man einfach keine Lust mehr hat und das Gefühl hat, sich sowieso nicht zu verbessern. Aber beim TMS geht es schließlich nicht darum 100% der Aufgaben zu schaffen und richtig zu lösen, sondern in Relation zu den anderen gut abzuschneiden. Und für die anderen ist dieser Test genauso eine Herausforderung wie für euch auch. Außerdem habe ich mich in der Lernzeit auch nicht signifikant verbessert, doch am Ende hat es mehr als gereicht.
Der TMS ist also mit einer angemessenen Vorbereitung (2,5 Monate waren bei mir völlig ausreichend) wirklich machbar!
Mehr Informationen über den TMS findest du hier. Eine Auswahl an Vorbereitungskursen, die dich individuell auf den TMS vorbereiten, sind hier aufgelistet.
Titelbild: © Dr. Test