Helenes Erfahrungsbericht TMS 2021: Ich würde den TMS immer wieder schon in der 11. Klasse schreiben
Hallo! Mein Name ist Helene. Ich bin 17 Jahre alt und derzeit noch in der 11. Klasse. Nächstes Jahr mache ich mein Abitur.
Die Vorbereitung
Ich habe vor ca. einem Jahr vom Medizinertest erfahren und mich Ende letzten Jahres dafür angemeldet. Am 08.05.21 (dem erstmöglichen Termin) habe ich dann in Gera den TMS mitgeschrieben.
Zur Vorbereitung darauf habe ich im Februar angefangen etwas zu üben, ungefähr vier Wochen vor dem TMS dann intensiver.
Als Übungsmaterialien habe ich Bücher des TMS Kompendiums verwendet. Außerdem habe ich zwei TMS Simulationen durchgeführt. Im Schnitt bin ich in den letzten vier Wochen ungefähr auf 1,5 Stunden Übung pro Tag gekommen.
„Dabei hat es mir sehr geholfen, mir nur für die schwarz gefärbten Flächen Bilder einzuprägen und nicht für die Figuren im Ganzen.“
Von Anfang an habe ich gemerkt, dass der Untertest “Muster erkennen“ bei mir der Schlechteste ist, hier konnte ich in der ersten Simulation auch nur neun Punkte erreichen, in der zweiten allerdings schon zwölf.
Sehr viel geübt habe ich die verschiedenen Blätter des „Konzentrierten und sorgfältigen Arbeitens“. Hier konnte ich mich nach öfteren Wiederholen der einzelnen Übungen deutlich verbessern und konnte in den 8 Minuten immer mehr Zeilen durcharbeiten.
Das Einprägen und Merken der Fakten (Patienten) ist mir bereits von Anfang an durch verschiedene Techniken, wie das Ausdenken von abstrakten Bildern oder Geschichten zu den einzelnen Personen sehr leichtgefallen. Auch mit den schweren Übungen, in denen z.B. die Altersgruppen in einer anderen Reihenfolge dargestellt werden und viele ausländische Namen vorkommen oder bestimmte Eigenschaften doppelt verwendet werden, hatte ich keine großen Probleme.
Bei den Figuren habe ich das Niveau langsam von den einfachen, mit denen man gut bestimmte Bilder assoziieren kann zu den Volleybällen gesteigert. Dabei hat es mir sehr geholfen, mir nur für die schwarz gefärbten Flächen Bilder einzuprägen und nicht für die Figuren im Ganzen.
Schlauchfiguren, Textverständnis und Medizinisch-Naturwissenschaftliches Grundverständnis haben mir beim Üben immer Spaß gemacht und ich konnte diese Untertests auch sehr gut.
Im Untertest „Quantitative und formale Probleme“ hat mir das Üben insofern geholfen, dass ich mich dadurch sehr gut an die verschiedenen Aufgabenstellungen gewöhnen konnte.
Ich habe auch die Mathe Grundkenntnisse wiederholt und mir die Lösungsschritte von Aufgabentypen wie Mischaufgaben oder schrittweises Rechnen eingeprägt.
Der Testtag
Da ich mein Abitur erst nächstes Jahr schreibe und mit einem (hoffentlich!) sehr guten Abi-Schnitt abschließe, habe ich den TMS sehr gelassen gesehen und mir vorher nicht allzu viel Stress gemacht. Dadurch war ich auch am Testtag entspannt, was mir während des TMS sehr geholfen hat.
In Gera wurde immer sehr gut auf das Einhalten der Hygienevorschriften geachtet. Zunächst musste ich meinen negativen Corona-Test vorzeigen und meine Jacke mit Handy an der Garderobe abgeben. Dann wurden die Einladung und mein Ausweis kontrolliert und ich durfte in den großen Saal, in welchem der TMS geschrieben wurde. Jeder Teilnehmer hatte seinen eigenen Tisch und musste an den Rand seine Einladung mit Ausweis legen. Außerdem hatte ich noch schwarze Fineliner, einen Wecker und Marker für Textverständnis und Essen mit.
Ich war bereits ca. 8.45 Uhr an meinem Platz und musste dann noch sehr lange Warten, bis der Test gegen 10.00 Uhr losging. Für viele andere Teilnehmer*innen, die bereits vorher sehr aufgeregt waren, war diese Wartezeit sicherlich sehr anstrengend, da wir auch keine Informationen hatten, wann genau der Test losgehen würde.
Während des Testes mussten wir die medizinischen Masken auflassen. Durch das Tragen der Masken in der Schule und zu einer der TMS Simulationen, war ich das aber schon gewöhnt und es hat mich nicht weiter gestört.
In Gera haben an dem Samstag ungefähr 150 Leute teilgenommen, wir saßen unterteilt in 4 Sektoren. Jeder Sektor hatte mindestens einen Aufseher, der die Einhaltung der Regeln kontrolliert hat. Bevor der Test losging und zwischen den Einzelnen Untertests wurden alle Regeln nochmals verlesen.
Teil 1: Muster erkennen, MedNat, Quanti, Schlauchfiguren, Konzentrationstest
Der Untertest Muster erkennen verlief erwartungsgemäß. Ich habe 13 Aufgaben komplett bearbeitet, bei dreien konnte ich alle bis auf zwei ausschließen, zwischen denen ich mich dann entschieden habe und den Rest musste ich raten. Die Aufgaben waren aber nicht so schwer wie erwartet. Die ersten zehn Bilder konnte ich relativ schnell bearbeiten.
„Ich fand die Aufgaben also verhältnismäßig einfach, habe aber das Gefühl, dass in den Aufgaben viel Raum für falsche Schlüsse oder Flüchtigkeitsfehler war.“
Bei MedNat und Quanti bin ich relativ zügig vorangekommen, habe allerdings jeweils zum Schluss noch einige Lücken gehabt. Beide Untertests kamen mir ziemlich leicht vor, da ich aufgrund einiger Erfahrungsberichte im Internet der Meinung war, der eigentliche TMS wäre sehr viel schwerer als die Übungsbücher.
Ich fand die Aufgaben also verhältnismäßig einfach, habe aber das Gefühl, dass in den Aufgaben viel Raum für falsche Schlüsse oder Flüchtigkeitsfehler war.
Am Ende von Quanti habe ich mir zwei Minuten Zeit genommen, um die leeren Kästchen zu raten. Die Schlauchfiguren waren sehr gut erkennbar, nicht schlecht beleuchtet, hier habe ich in der Zeit aber leider nicht wie in meinen Übungen alle Figuren geschafft und fand die „Schlauchknäuel“ auch teilweise relativ schwer.
Der Konzentrationstest war eindeutig der Schlechteste. Innerhalb der Einlesezeit habe ich es nicht geschafft, mir eine gute Methode für diesen komplett neuen Konzentrationstest zu überlegen.
Dadurch kam ich nur sehr langsam voran und habe auch erst nach der zweiten Zeile einen Verständnisfehler, den ich hatte, bemerkt. Ich habe letztendlich nur 8 Zeilen bearbeiten können, von denen in den ersten beiden Zeilen sicherlich einige Symbole nicht markiert wurden. Zum Schluss habe ich die letzte Zeile auch noch von rechts begonnen, kurz bevor die Zeit um war.
Dass ich in die Übung des Konzentrationstests besonders viel Zeit investiert hatte und mir diese Übungen letztendlich nicht viel gebracht haben ist natürlich sehr ärgerlich.
Teil 2: Merkfähigkeitstest, Textverständnis, Diagramme und Tabellen
Die Mittagspause habe ich an der frischen Luft verbracht. Dabei habe ich nicht mehr an den Vormittagsteil oder den „schlechten“ Konzentrationstest gedacht, sondern mich nur auf den Nachmittagsteil konzentriert. Dieser fing Gottseidank relativ pünktlich nach einer Stunde Pause und ohne große Verzögerung an.
Das Lernen und Reproduzieren der Fakten liefen bei mir sehr gut. Hier musste ich auf dem Antwortbogen zwar zweimal etwas korrigieren, konnte mich aber an alle Personen noch sehr gut erinnern und die Fragen ohne Probleme beantworten.
Man konnte sich zu den Personen sehr leicht gute Bilder merken, nur eine Gruppe hatte komplizierte Namen und das Alter war normal aufsteigend sortiert. Auffällig waren die vielen Dopplungen in Hinsicht auf Eigenschaften und Diagnosen.
Die Figuren waren meiner Meinung nach etwas schwerer. Die Hälfte der Figuren hatte die Volleyballform, die andere in etwa eine Dreiecksform. Hier hat mir beim Einprägen die Zeit zum Wiederholen etwas gefehlt, da mir nicht zu allen Formen gleich gute Assoziationen eingefallen sind.
Die Technik, sich nur Bilder für die schwarzgefärbten Flächen einfallen zu lassen war hier eher schlecht möglich, weil viele der Flächen einfach nur schwarze Ovale waren (so sahen sie für mich zumindest aus).
„Es hat mir hierbei sehr geholfen, dass ich sechs verschiedenfarbige Textmarker mithatte, obwohl ich für die Übersichtlichkeit immer nur drei Farben benutze, da ich so Farben nehmen konnte, die man auf dem farbigen Papier auch gut sehen konnte.“
Überraschenderweise bin ich auch im Untertest „Diagramme und Tabellen” durch alle Aufgaben durchgekommen, hier ist das Gefühl, viele Fehler gemacht zu haben aber besonders stark.
Gegen 17.15 Uhr war der Test dann vorbei. Bis das Testergebnis am 30.06. kommt, mache ich mir keine Gedanken mehr über das Ergebnis, jetzt kann ich es eh nicht mehr ändern 😊
Fazit
Insgesamt war die Atmosphäre beim Test sehr gut, da in Gera nicht zu viele Teilnehmer waren.
Ich fand es ein bisschen störend, dass das Austeilen und Einsammeln der Bögen und Lernhefte so lange gedauert hat. Dass die Aufseherin meines Sektors immer mal wieder an meinen Platz kam und den Ausweis mit der Einladung abgeglichen hat, habe ich so gut es ging ausgeblendet.
Ich kann wirklich nicht einschätzen, ob ich im Test eher gut oder schlecht war. Gerade die einstündigen Tests fand ich echt gut und relativ einfach, habe aber dennoch ein eher ungutes Gefühl, da ich dabei viele Flüchtigkeitsfehler gemacht haben könnte. Ich hätte noch mehr Zeit in die Vorbereitung investieren können, glaube aber, dass mir das nicht allzu viel gebracht hätte.
Für mich war besonders wichtig, dass ich entspannt und mit einem guten Gefühl an den Test herangegangen bin. Durch die Vorbereitung kannte ich die Aufgabenstellung jedes Untertests und konnte schnell mit dem Bearbeiten der Aufgaben beginnen.
Durch die Simulationen war ich zusätzlich mit dem Ablauf des Tests vertraut und kannte es schon, über eine so lange Zeit konzentriert zu bleiben. Diese „Routine“ und Gewissheit zu haben hat mir persönlich am meisten geholfen.
Ich würde den TMS immer wieder schon in der 11. Klasse schreiben. So hatte ich nicht gleichzeitig den Stress von den Abiturprüfungen. Um mich herum saßen viele Teilnehmer, die das Abitur gerade geschrieben hatten und sich augenscheinlich überhaupt nicht auf den Test vorbereitet hatten, was mir auf jeden Fall Mut gemacht hat.
Ich bin wirklich gespannt, welchen Prozentrang ich erreiche.