Um für dich noch mehr über den TMS zu erfahren, haben wir Sinan und Maria, zwei erfahrene Vorbereitungskursleiter, interviewt. Hier sind ihre wichtigsten Vorbereitungstipps für dich:
Tipps zum TMS
Das Wichtigste zuerst: Obwohl der TMS deine Fähigkeiten testet und kein Wissenstest ist, kannst du dich trotzdem sehr gut auf ihn vorbereiten. Die genauen Unterteile des TMS findest du übersichtlich in unserem Blog-Eintrag aufgelistet. Da sämtliche Aufgabenteile so ausgelegt sind, dass niemand alles lösen kann, betont Sinan vor allem, dass Konzentration das Wichtigste während des Tests sei. Das Entscheidende dabei ist, dass nicht der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Aufgaben das besonders Anspruchsvolle des TMS ist, sondern die ständig viel zu knappe Zeit. Es geht also nicht darum, dass du alles schaffst, sondern möglichst viel.
Damit du deshalb am Testtag konzentriert und sorgfältig arbeitest, ist es auf jeden Fall wichtig schon einige Monate vorher mit der Vorbereitung anzufangen. So kannst du mit gesundem Selbstbewusstsein beim Test erscheinst. Denn wie auch Maria bestätigt, ist der Stressfaktor bei Eignungstests wie dem TMS allein schon wegen der großen Teilnehmerzahlen enorm. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du dich gut vorbereitet fühlst.
Im Unterschied zum HAM-Nat, der nur in Hamburg, Berlin und Magdeburg angeboten wird, wird der TMS an 19 verschiedenen deutschen Universitäten als Aufnahmekriterium eingesetzt. Maria betont in diesem Zusammenhang, dass du daher eine sehr große Auswahl an guten Studienorten hast – auch im Vergleich zum MedAT in Österreich.
Außerdem warnt Maria davor, nur wegen eines guten Abiturnotendurchschnitts (z,B. 1,3) nicht am TMS teilzunehmen. So kann es dir passieren, dass Testteilnehmer mit einem schlechteren Notendurchschnitt, aber einem guten TMS-Ergebnis trotzdem in der Gesamtpunktzahl an verschiedenen Universitäten an dir vorbeiziehen und du so eventuell trotz guten Abiturs ohne Medizin-Studium dastehst. Deshalb solltest du im Zweifel auf jeden Fall am TMS teilnehmen, um dich noch einmal abzusichern. Abiturienten mit einem Notenschnitt von bis zu 1,9 haben mit einem sehr guten TMS-Ergebnis noch gute Chancen auf einen Medizin-Studienplatz.
Am TMS kannst du nur einmal im Leben teilnehmen. Auch wenn du nicht zum TMS erscheinst, obwohl du dich angemeldet hast, kannst du nicht noch einmal antreten. Ob du dich im Sommer- oder im Wintersemester bewirbst, macht keinen Unterschied, weil es zum Sommersemester zwar absolut weniger Bewerber gibt, aber auch weniger Universitäten zur Verfügung stehen. Außerdem solltest du dir die Informationsbroschüre, die dir vorab zugeschickt wird, sehr gründlich durchlesen, um keine Überraschungen zu erleben.
Tipps zu den einzelnen TMS-Untertests
Wie zu Beginn erwähnt, ist vor allem Konzentration das A und O beim TMS. Um dein Konzentrationsvermögen zu trainieren, empfiehlt Sinan Vorbereitungs-Apps konkret für den Untertest Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten.
Für den Untertest Schlauchfiguren hat er bei seiner eigenen Vorbereitung 3D-Atlanten bzw. Anatomie-Atlanten benutzt, um an seinem räumlichen Vorstellungsvermögen zu arbeiten. Mit diesen Atlanten kannst du dir überlegen, wie aus einem 2D-Bild ein 3D-Bild wird. Außerdem gibt Sinan den Tipp, Röntgen- und CT-Aufnahmen miteinander zu vergleichen. Als nicht-medizinisches Beispiel hat ihm auch die Vorstellung des Sonnensystems geholfen, das auch du mit Sicherheit bereits aus der Schule kennst. Also auch bereits alt Bekanntes kannst du für die Vorbereitung ganz neu entdecken. Insbesondere das Vorstellungsvermögen findet Sinan sehr wichtig, um auch im späteren Studium erfolgreich zu sein.
Für das medizinisch-naturwissenschaftliche Grundverständnis war es für Sinan besonders hilfreich, in der Schule bereits den Biologie-Leistungskurs belegt zu haben und anschließend einige Semester Molekularbiologie studiert zu haben. Jede Erfahrung, die du in diesem Zusammenhang schon vor dem TMS sammelst, kann dir bei der Vorbereitung und am Testtag behilflich sein. Falls du also erst einmal ein anderes Studium vor dem Medizin-Studium ausprobieren möchtest, ist das auf gar keinen Fall ein Minuspunkt, sondern kann wie im Fall von Sinan sogar ein Pluspunkt sein. Falls du wenig Vorwissen in diesen Bereichen hast, ist dieser Aufgabenteil auf jeden Fall besonders zeitintensiv während der Vorbereitung.
Im Untertest Diagramme und Tabellen ist für Sinan mathematisches Verständnis von großem Vorteil. Mathematische Funktionen, Kurvendiskussion und generelles logisches Denken bringt dich hier definitiv weiter. Dieser Aufgabenteil testet für Sinan vor allem die Fähigkeit Lösungsansätze übertragen zu können und nicht nur Gelerntes wiederzugeben, was später im Berufsalltag von enormer Bedeutung ist, um eigene Schlüsse ziehen zu können.
Als Tipp zum Untertest Fakten lernen empfiehlt Sinan, sich Räume, die man gut kennt, vorzustellen und die Angaben über die einzelnen Personen, die auf den Steckbriefen angegeben sind, auf die einzelnen Ecken oder bestimmte Punkte im Raum zu verteilen. Neben dieser sogenannten Loci-Methode hat ihm persönlich auch ein Pflegepraktikum sehr geholfen, um die ansonsten sehr abstrakte Aufgabenstellung direkt im realen Kontext sehen zu können, dass in jedem Krankenzimmer eine andere Person mit anderem Krankheitsbild liegt.
Wir hoffen, dass dir diese Tipps bei der Vorbereitung auf den TMS helfen können. Wenn du gern von einem erfahrenen Kursleiter bei der Vorbereitung unterstützt werden möchtest, findest du hier besonders empfehlenswerte TMS-Kurse. Schau‘ also gern immer wieder einmal vorbei oder bleib über unsere Facebook-Seite auf dem Laufenden.