HAM-Nat 2021 Erfahrungsbericht: Jennifers Weg zum Wunschstudium
Jennifer nahm am diesjährigen HAM-Nat teil, mit der Hoffnung, ihre Chancen auf einen Humanmedizin-Studienplatz erheblich erhöhen zu können. In diesem Bericht erzählt sie von Vorbereitung, ihrer Erfahrung im Test und wie sie am Ende abgeschnitten hat.
Schon von klein auf, war mein Traum Medizin zu studieren. Doch mit einem Abitur von 1,9, sowie einem TMS von 66% sieht die Wahrheit etwas düster aus. Am tiefsten Punkt angelangt, erfuhr ich aber vom HAM-Nat, meine einzige realistische Chance auf den Studienplatz und somit auf meinen Traum. 2019 ermöglichte mir der HAM-Nat meinen Studienplatz für Zahnmedizin. 2021 versuche ich nun erneut mein Glück. Diesmal für den Studienplatz Humanmedizin.
Die Vorbereitung
Ich entschied mich also während meines Studiums nebenbei für den HAM-Nat zu lernen und dies zu meistern. Hiermit fingen 9 Wochen von intensivster Vorbereitung an. Bereits 2019 erkannte ich die Strategie: weniger Theorie lernen, mehr kreuzen. Eine Strategie, die ich dieses Jahr wirklich auch umsetzte. So bearbeitete ich jedes Buch, welches ich online zum HAM-Nat fand, mehrmals durch.
Besonders die HAM-Nat Coaches vertieften mein Wissen und gaben mir Selbstbewusstsein. Die Vielfalt an Aufgaben dieser geben einem das Gefühl, auf alles vorbereitet zu sein. Ihr Buch zum Logischen Denken nahm mir meine Angst vor dem Rationalen Schließen, sowie vor dem Arithmetischen Problemlösen. Die letzten 4 Wochen verbrachte ich vor allem damit, alle ViaMint Aufgaben zu lösen.
Kurze Zeit später erhielt ich meinen Testtermin, den 11.06. Meine zweite Priorität in der Terminauswahl und nur wenige Tage nach meiner Zweitimpfung. Mit diesem Wissen machte sich ein unruhiges Gefühl in meinem Magen breit.
Dann kam der nächste Schock: 10 Tage vor dem Testtag gab es die Bekanntgabe, dass 2 Testteile wegfallen würden, um die Testzeit zu minimieren und damit auch das Infektionsgeschehen zu minimieren. Auch die Reihenfolge der Testteile wurde geändert, welches mich nur unruhiger machte.
Die letzten Tage vor dem HAM-Nat schaute ich mir nur die schwersten Aufgaben, welche ich mir rausgeschrieben hatte, noch einmal an. Am Tag vor dem Testtag lenkte ich mich ab und entspannte mich.
Der Testtag
Da ich allgemein ein Mensch bin, der nur mit einem ruhigen Gewissen schlafen kann, schlief ich die Nacht auf den 11.06 entsprechend unruhig und wachte bereits um 07:00 Uhr auf. Um 10:00 Uhr hatte ich meinen Schnelltesttermin bei den Johannitern am UKE. Direkt im Anschluss machte mich auf den Weg zum Testort, während ich von einer Freundin begleitet wurde, um mich abzulenken und um mich mental zu stärken. Am Testort kam dann die Überraschung: Kaum jemand war dort, obwohl es bereits 10:45 Uhr war und um 11:15 der Einlass starten sollte.
Desto näher es an die Einlasszeit kam, desto weniger Menschen kamen dazu und somit verschob sich die Einlasszeit um ganze 15 Minuten – hieß im Endeffekt Einlass um 11:30 Uhr, Teststart um 12 Uhr.
Der Einlass ging schnell und problemlos. Im Testsaal bemerkte ich viele freie Plätze. Insgesamt saßen 12 Leute in diesem Saal, 18 Plätze blieben, nicht nur zu meiner Überraschung, sondern auch zu der des Prüfers, leer.
Der HAM-Nat fing diesjährig mit dem Arithmetischen Problemlösen an. Ich bemerkte schnell, dass die Aufgabentypen keiner Aufgabe von ViaMint, noch sonstweitig, entsprachen. Die Aufgaben waren viel komplexer und viel länger. Ich musste unfassbar viel raten und ein unruhiges Gefühl machte sich breit. Aber ich kriegte mich schnell wieder ein, denn vielleicht war es ja absichtlich so konstruiert.
Sofort danach kam Rationales Schließen dran und auch Aufgabentypen die mir vertraut waren. Bis auf ein oder zwei Aufgaben fühlte ich mich in diesem Testteil sehr sicher.
Dann kam der Naturwissenschaftliche Teil und dieser begann direkt mit einer Altfrage von ViaMint. Ich entdeckte insgesamt 7 Altfragen. Manche davon direkt übernommen, andere leicht abgeändert. Der Rest war machbar, auch wenn einzelne schwierige Fragen dabei waren und ich zwischen zwei Antwortmöglichkeiten raten musste.
Zum Schluss kam der SJT, der wiederum so einfach ist und einem so banal erscheint, dass man selbst die trivialsten Fragen hinterfragt.
Testergebnis
Nach drei und halb Wochen, um Mitternacht, wurden die Ergebnisse hochgeladen, jedoch ohne Rangliste und ohne genaue Angabe, wie man in dem Vergleich zu anderen abgeschnitten hat. Ich ärgerte mich so sehr weiterhin im Unwissen zu sein ob es reichen würde
Ängstlich öffnete ich mein Testergebnis: HamNAT: 63/100; SJT: 100/100
Zum Glück erhielt ich eine Woche später die detaillierte Rückmeldung: Rangplatz 247 in Hamburg (350 Studienplätze) und Rangplatz 204 in Magdeburg (190 Studienplätze).
Meine Gefühle bestätigten sich: Arithmetisches Problemlösen war wirklich schlecht gelaufen: 10,45 von maximal 100 Punkten. Rationales Schließen: 76,12 von max. 100 Punkten und im Naturwissenschaftlichen Teil 69,94 von max. 100 Punkten.
Nun heißt es abwarten. Abwarten auf den 21.8 und auf den 6.9. An diesen Tagen werden E-Mails verschickt bezüglich hinterlegten Zulassungen auf dem Hochschulportal. Eine E-Mail auf die ich sehnsüchtig warte.