Deutschlandweit traten am 30. April Medizin-Begeisterte zum TMS in der Hoffnung an, auch ohne 1,0er-Abitur zum Medizin-Studium zugelassen zu werden. Wir waren für dich in Bonn den ganzen Tag vor Ort und haben mit den Teilnehmern gesprochen (Teil 1 & Teil 2).
Kurz vor offiziellem Test-Ende treffe ich um 20 nach 4 wieder verschiedene Angehörige der Test-Teilnehmer, die gespannt auf das erneute Öffnen der Türen warten. Einige sind bereits aus dem Vorraum geworfen worden, da man außerhalb des Gebäudes warten soll. Ich höre sehr viel über schlaflose Nächte der Teilnehmer vor dem Testtag und Diskussionen über die generelle Anspannung der Angehörigen, da der TMS nur einmal im Leben gemacht werden kann.
Als um kurz vor 5 mit erneuter Verspätung der Test offiziell beendet ist, rennen alle Teilnehmer direkt zur Garderobe, um die Testhalle so schnell wie möglich zu verlassen. Während nun alle erneut in Schlangen stehen, treffe ich Tim wieder, der seit September Rettungssanitäter ist und deshalb rund um den Jahreswechsel angefangen hat für den Test zu üben, da er unter der Woche 40 Stunden arbeiten muss und deshalb keine 10 Stunden für den Test täglich trainieren konnte. Durch seine tagtägliche praktische Erfahrung hatte er bei den jeweils 6 Fragen zu den kurzen Texten im Textverständnis-Teil keine größeren Probleme, da ihm die Thematiken bekannt waren. Auch auf die Schlauchfiguren hatte er sich gut vorbereitet und hat insgesamt ein sehr gutes Gefühl, bereits im Herbst im Medizin-Studium einsteigen zu können.
Von manch anderen wiederum höre ich, dass sie die Texte besonders schwierig fanden: „In den Probetests standen die Lösungen immer direkt im Test und man musste sie unten nur noch ankreuzen,“ meint Tanja. Jetzt allerdings sei zum Teil recht viel Transferleistung nötig gewesen. Theresa, die neben Robin steht und sich zum Teil mit ihm vorbereitet hat, hat keine großen Hoffnungen, da sie viel zu wenig für den Test getan hat: „Wir haben gestern einen Test durchgemacht und das war’s dann auch.“ Beide machen gerade noch ihr Abi und auf die Frage, was ihr Alternativplan sei, sagt sie lachend, dass sie einfach ihr „Leben chillen“ wird. Robin wiederum, der mit 1,5 auch einen besseren Schnitt als Theresa hat, hat sich länger auf den Test vorbereitet und ein sehr gutes Gefühl. Falls es nicht klappt, will er Informatik studieren, wo es in der Regel keinen NC gibt.
Über das Figuren lernen höre ich, dass die Figuren in diesem Jahr alle rund und sehr realitätsfern gewesen seien, womit viele ihre Probleme hatten, da es in den Vorbereitungsbüchern anders gewesen sei.
Auch Benjamin erzählt mir, dass die Bücher, mit denen er gelernt hat, deutlich leichter gewesen seien als der Test. Wenn er es noch einmal probieren könnte, würde er „wirklich mehr trainieren als lernen beziehungsweise viele Aufgaben wirklich immer wieder durcharbeiten, statt mir alles nur ein paar Mal kurz anzusehen.“ Er hat auch ein 1,5er-Abi und sieht deshalb seine Chancen bei „50/50.“ In welcher Stadt er am Ende sein Studium beginnen kann, ist ihm deshalb egal, solange es irgendwie klappt. Im Sommer will er dann auch noch am HAM-Nat teilnehmen.
Alle sehen inzwischen sehr müde aus und manche sagen, dass sie jetzt einfach nur „drei Tage durchschlafen“ wollen und vielleicht doch nicht auf die Partys gehen werden. Die meisten sind froh, Bad Godesberg endlich verlassen und rheinabwärts gen Bonner Zentrum, Köln oder Düsseldorf zurückfahren zu können.
Ablauf des TMS (deutschlandweit):
- Offizieller Einlass: 8:00 Uhr
- Offizieller Registrirungsbeginn: 8:30 Uhr
- Offizieller Einlass in den Test-Saal: 9:00 bis 9:30 Uhr
- Beginn 1. Teil: 9:45 Uhr
- Mittagspause: 13:00 bis 14:00 Uhr
- Offizielles Test-Ende: 16:30 Uhr
Weitere Infos zum TMS erhältst du auf unserer Website (inkl. Vorbereitungskurse, die wir empfehlen können).