von Oussama A.
Der Ham-Nat ist ein naturwissenschaftlicher Test in Hamburg, welcher auch Bewerbern einen Studienplatz in Medizin verschaffen kann, die nicht unbedingt einen 1,0 Abi-Schnitt vorweisen können. So einer war ich, der mit einem 1,8 Abitur im Jahre 2012 einen Studienplatz dort ergattern konnte.
Doch wie lief das Ganze ab? Auch hierfür muss man sich in der Plattform hochschulstart.de bewerben. Damit man zum HAM-Nat in Hamburg eingeladen wird, ist es obligatorisch, Hamburg als erste Wahl zu nehmen.
Gesagt, getan, so wählte ich Hamburg an erster Stelle und ich begann mich daraufhin für den Test vorzubereiten. Die Fächer, die gefragt wurden, waren Physik, Chemie und Biologie. Es werden ungefähr die gleichen Themen abgefragt, die später auch im Medizinstudium selbst gefragt werden.
In Physik wurden die Themen Mechanik, Elektrizitätslehre als auch Optik abgefragt. In Chemie die Basics, als auch organische und anorganische Chemie und in Biologie ein wenig Zytologie und mehr oder weniger Abiturwissen.
Vorbereitet habe ich mich für diese Fächer, indem ich für Physik im Internet zahlreiche Aufgaben gesucht und bearbeitet habe, um mit den Formeln klarzukommen. In Chemie ähnlich. Für Biologie habe ich lediglich mein Abiturwissen aufgefrischt. Auf der Homepage der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf gibt es ebenfalls Selbsttests mit Originalfragen, um zu schauen, wie gut man ist und welche Themen noch aufgefrischt werden sollten.
Doch während meiner Vorbereitungen wusste ich nicht, ob ich überhaupt zum Test vorgeladen werde. Denn die Zulassung zum Test bekommt man erst wenige Tage vor dem Test selbst. Also sollte man sch vorher gut informieren, bis zu welchem NC in den Vorjahren man eingeladen wurde und seine Chancen einschätzen, um sich unnötigen Stress und Geld, die man für Anfahrt und gegebenenfalls Unterkunft bezahlt, zu ersparen.
Wie läuft der Test selbst ab?
Vor Beginn des Tests muss man sämtliche mitgebrachten Sachen in der Garderobe abgeben, man durfte also zu seinem Schreibtisch nichts mitbringen. Auch Proviant oder Wörterbücher sind nicht gestattet. Man bekommt einen Bogen mit 80 Fragen, welche die o.g. Themen abfragen. Teils Multiple Choice, teils auch Rechenaufgaben. Diese müssen ohne jegliche Hilfsmittel (Taschenrechner, Notizzettel…) bearbeitet werden. Der Test selbst geht 120 Minuten.
Da ich ungefähr wusste, was auf mich zukommt, war ich nicht ganz so gestresst und die Zeit ging auch schnell rum. Da es sich um Multiple Choice Fragen handelte, konnte man auch bei Fragen, wo man absolut keinen Schimmer hatte, raten und hoffen, den Punkt zu bekommen. Denn nur richtig beantwortete Fragen wurden mit einem Punkt belohnt.
Kommen wir zur Wertung:
Der Test wird mit dem Abitur zusammen verrechnet. Zum Beispiel gibt ein 1,0 Abitur 60 Punkte und dann geht es in Zweierschritten runter (1,1 gibt 58 Punkte, 1,2 56 Punkte, 1,3 54…). Das heißt Bewerber mit einem guten Abitur haben einen gewissen Vorteil. Ich startete mit meinem 1,8 Abitur mit 44 Punkten. Der Test selbst gibt nochmal bis zu 60 Punkte, sodass die Maximalpunktzahl, die man ergattern kann, bei 120 Punkten liegt. Je nachdem wie gut das Abitur war und man im Test abgeschnitten hat, werden die Punkte zusammengezählt und eine Rangliste erstellt. Die ersten 115 bekamen sofort einen Studienplatz, während die Nächstbesten zu einem Auswahlgespräch, dem HAM-Int, eingeladen wurden.
Im Großen und Ganzen sehe ich den HAM-Nat sehr positiv, da ich mit meinem Abitur vermutlich nur dort eine Chance gehabt hatte, um Medizin hier in Deutschland zu studieren.
Mehr Informationen über den HAM-Nat findest du hier. Eine Auswahl an Vorbereitungskursen, die dich individuell auf den HAM-Nat vorbereiten, sind hier aufgelistet. Zu Oussamas TMS-Erfahrungsbericht geht es hier entlang.